Montag, 26. Dezember 2011

Chocolatada - Weihnachten in Schule und Comedor

Wie jedes Jahr fuhr vergangene Woche ein Combi auf das Schulgelände und hatte eine große Tonne voller heißer Schokolade dabei. Die Kinder stellten sich in Reihen auf und jeder bekam eine Tasse Kaba, ein Stück Panetón und ein Eis. Manche bekamen noch etwas zum Anziehen geschenkt und die intelligentesten Schüler wurden mit Spielsachen belohnt.





Eigentlich hätten meine Schüler zu Weihnachten auch ein kleines Geschenk und eine Karte von mir bekommen. Ich musste sogar eine schlaflose Nachtschicht einlegen und verpackte und bastelte die ganze Nacht daran herum. Schon eine halbe Stunde, nachdem ich mit allem fertig wurde, musste ich dann auch gleich los zur Schule. Jedoch war da kein einziges Kind. Irgendwo wurden Geschenke verteilt und anstatt in die Schule zu gehen, waren alle dort. Jetzt müssen meine Schüler eben noch ein bisschen warten, bis sie die Geschenke und Karten bekommen.

Auch im Comedor gab es eine Chocolatada. Anstatt ein Mittagessen gab es auch hier heiße Schokolade und Panetón.

 

Wir spielten und sangen mit den vielen Kindern und anschließend bekam jeder ein Geschenk. Insgesamt verteilten wir knapp 90 Barbies, Spielzeugautos, Tagebücher...
 
beim Geschenke verteilen...
  
... und auspacken
Die Kinder beim Auspacken ihrer Geschenke zu sehen, machte mich richtig glücklich! Das ist also Weihnachten für die Kinder aus dem Comedor. Wie und ob Weihnachten noch bei ihnen daheim gefeiert wird, weiß ich nicht.


Dienstag, 6. Dezember 2011

Der 6. Dezember

Heute ist Nikolaus, aber so richtig kann ich das gar nicht glauben! Die Sonne scheint, ich war in Sandalen und T-Shirt in der Schule und von Weihnachtsstimmung fehlt jede Spur. In der Schule kam kein Nikolaus zu den Schülern und zum ersten Mal hatte ich morgens keinen gefüllten Schuh.
Trotzdem merke ich, dass etwas anders ist. Ein paar Häuser sind mit Weihnachtsdeko geschmückt und in den Einkaufszentren stehen Weihnachtsbäume, die jedoch unter anderem mit Schmetterlingen dekoriert sind.

Weihnachtsdeko an den rechten Fenstern und an der Tür

Weihnachtsbaum mit Schmetterlingen

Wenn ich mir Weihnachtslieder anhöre, ist es ungefähr so, wie wenn man im Sommer Weihnachtsmusik hört. Da passt etwas nicht und es fällt mir deshalb schwer zu realisieren, dass Heilig Abend immer näher rückt.
Um ein bisschen in Weihnachtsstimmung zu kommen, höre ich mir gerade Weihnachtslieder an, mein Zimmer riecht nach Orange, ich habe zwei Kerzen auf meinem Adventskranz angezündet und dank meinem Nikolaus Geschenk aus Deutschland und meiner Seife, die dem Geruch von Gewürz Spekulatius nahe kommt, kann ich mir einreden, dass wir Dezember haben und bald Weihnachten ist.

Außerdem habe ich gleich drei Adventskalender. Einen mit Schokolade, einen mit Bildchen und einen mit 24 Geschenken, den ich von Sabi und Katharina bekommen habe.


 

Samstag, 26. November 2011

Reggaeton Konzert

Das Konzert fing laut Eintrittskarte um 20 Uhr an, weshalb wir für peruanische Verhältnisse pünktlich um 21 Uhr vor Ort waren. Geschockt von der unendlich langen Warteschlange, bewegten wir uns in Richtung Eingang, in der Hoffnung, jemanden zu kennen. Da wir niemanden trafen, nahmen wir das Angebot an, uns für 10 Soles (um die 2,50€) in die Warteschlange einzukaufen. So befanden wir uns schon ein paar Minuten später auf dem Gelände und konnten uns Plätze ganz vorne in unserer Kategorie sichern.

Zion y Lennox
Es dauerte jedoch noch ein bisschen, bis Rakim & Ken-Y, Zion y Lennox, Alexis y Fido und Plan B die Bühne betraten.






Deshalb machten wir es uns erstmal auf dem Boden bequem und warteten bis die Vorgruppen zu Ende gespielt hatten und...




...endlich die ersten mit ihren Auftritten begannen. Ich kannte sogar ein paar Lieder, die mich an meine Zeit in Chile und danach, aber auch an meine bisherige Zeit hier erinnern ließen.



Wäre die Kälte nicht gewesen und hätten wir gewusst, wann und ob Tony Dize noch gekommen wäre, wären wir vielleicht auch noch ein bisschen länger geblieben. Aber wir sind hier in Peru und da kann es auch schonmal passieren, dass Alexis y Fido anstatt Tony Dize auftreten, obwohl es auf der Eintrittskarte anders erwähnt wurde.

Mittwoch, 23. November 2011

Selbstgemachte "Pizza"

Da wir, Sabrina, unser Gastbruder und ich, im Supermarkt weder Fertigmischung für den Pizzateig noch Fertigpizza fanden, improvisierten wir ein bisschen.
Anstatt Teig nahmen wir einfach Toastbrot und der Belag bestand aus Ketchup, Tomaten, Oliven, Schinken, Chorizo und Käse. Zum Schluss kam noch eine Schicht Toastbrot oben drauf und das ganze dann in den Backofen.


Das Ergebnis glich zwar eher einem Riesen-Sandwich, aber es schmeckte trotzdem echt lecker! Unsere Kreation bekam dann noch den Namen Pizza-Pan (Pizza-Brot) oder Pizza-Sandwich und dazu gabs Kaffee aus Deutschland.


Mittwoch, 16. November 2011

1. Zwischenbericht

Der Blick aus dem Flugzeugfenster zeigt tausende orangefarbene Lichter und ich bekomme das Gefühl, endlich dort zu sein, worauf ich so lange gewartet habe!
Vor lauter Freude und Neugier vergesse ich Kälte und Müdigkeit. Nach einer Taxifahrt voller neuer Eindrücke kommen wir, Sabrina, mein Gastbruder und ich, am Haus der Gastfamilie an. Sabrina kenne ich bereits aus Deutschland und werde das Jahr über zusammen mit ihr wohnen und arbeiten. Kaum stehen wir im Wohnzimmer, werden wir von der ganzen Familie mit Küsschen begrüßt und mit Essen und Trinken versorgt. Sofort fühle ich mich sehr wohl, was sich bis jetzt nicht verändert hat. Ich habe ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und kann jederzeit in die Wohnung meiner Gastfamilie, wo ich zu allem Zugang habe.
Gleich am zweiten Tag holt uns Sarah, meine Vorgängerin, ab und zeigt uns meine Einsatzstelle, eine Grundschule mit rund 50 Kindern. Auch dort werde ich von den Lehrern und Schülern herzlich mit vielen Küsschen und Umarmungen empfangen.


Die ersten Wochen nutzte ich, um die Kinder und Lehrer kennenzulernen und mir ein Bild über die Situation zu verschaffen. Als ich dann selbst unterrichten sollte, wurde ich krank, weshalb sich meine erste richtige Unterrichtswoche nach hinten verschob. Inzwischen unterrichte ich regelmäßig viermal die Woche für jeweils zwei Stunden die vierte, fünfte und sechste Klasse in Englisch. Meine Aufgabe dabei ist es, den Schülern die Basics beizubringen und sie so auf die weiterführende Schule, die Secundaria, vorzubereiten.

Außerdem nahm ich an einer Laptopeinführung teil, wodurch sich mir die Möglichkeit bietet, meinen Unterricht vielseitiger gestalten zu können. Meine Schüler respektieren mich und ich bin froh, dass sie mir helfen, wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe. Sie zeigen mir, dass man auch mit wenig finanziellen Mitteln, privaten Missständen oder sogar Todesfällen in der Familie glücklich sein kann. Gleichzeitig schockiert es mich, die Lebensumstände des ein oder anderen zu kennen.
Die Direktorin meiner Schule erklärt mir täglich, dass das Lehrerkollegium wie eine Familie sei, ich nun ein neues Familienmitglied darstellen würde und ich bei Problemen immer zu ihnen kommen könnte. Dafür bin ich dankbar.
In Arequipa wird ein sehr klares Spanisch gesprochen, weshalb ich mir im Voraus eher weniger Sorgen diesbezüglich machte. In der ersten Zeit bemerkte ich jedoch, dass mein Schulspanisch etwas abwich und es ziemlich anstrengend war, das Wichtigste zu verstehen und auf Spanisch zu antworten. Zudem kam auch noch der Jetlag. Mit der Zeit verstehe ich das Meiste und mit dem Sprechen klappt es auch deutlich besser als zu Beginn. Wenn ich mich jetzt mit jemandem auf Englisch unterhalten soll, beginne ich mit Englisch und höre mit Spanisch auf.
Über unsere Vorgängerinnen, eine weitere deutsche Freiwillige, unsere Gastbrüder und über Bekannte in Deutschland habe ich ein paar Leute aus Arequipa und auch aus Deutschland kennengelernt. Außerdem habe ich Kontakt zu einigen Einheimischen in meinem Alter.

Anfangs hatte ich zu viel Zeit zum Nachdenken und einige Zweifel schlichen sich ein. Ein ganzes Jahr erschien mit oft wie eine Ewigkeit, doch die letzten Monate vergingen wie im Flug und inzwischen habe ich vielfältige Aufgaben zu erfüllen, weshalb ich zum größten Teil abgelenkt bin. Was mich jedoch etwas belastet sind meine häufigen gesundheitlichen Probleme.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass ich weiterhin so gut mit meiner Gastfamilie auskomme. Bei meiner Arbeitsstelle hoffe und erwarte ich, weiterhin so akzeptiert und integriert zu werden. Außerdem möchte ich noch viele bestimmte Orte von Peru besuchen sowie ein paar Nachbarländer.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem bisherigen Aufenthalt. Ich fühle mich sehr wohl, bin glücklich und habe ausreichenden Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland. Auch wenn ich manchmal gern bei meiner Familie und meinen Freunden wäre und ich die ein oder andere Sache in Deutschland vermisse, möchte ich im Moment noch gar nicht zurück und freue mich deshalb sehr auf die kommende Zeit hier in Peru.

Freitag, 11. November 2011

Wie Weihnachten

Der Aufzug öffnet sich und vor mir steht mein Onkel! Schon seit drei Monaten freue ich mich auf diesen Tag, denn es ist der einzige, den er und meine Tante hier in Arequipa verbringen, bevor es weiter zum Titicacasee und Machu Picchu geht.

am Plaza de Armas

Während ich mit einer Tüte Gummibärchen aus Deutschland vor einem Stapel Anziehsachen, Süßigkeiten, Adventskalendern und vielem mehr sitze, kann ich es immer noch kaum glauben, dass die zwei hier in Arequipa sind.
Als ich die ganzen Sachen auspacke, fühle ich mich ein bisschen wie an Weihnachten!

 


Außerdem riechen meine Klamotten nach meinem Schrank in Deutschland, weshalb ich erst einmal für ein paar Minuten an meinen Oberteilen gerochen habe.
Inzwischen musste ich mich schon wieder von meinem Onkel und meiner Tante verabschieden. Schade, dass sie nur so kurze Zeit hier bei mir waren, aber das reicht, um glücklich zu sein und über viele Dinge zu reden!

Jetzt bin ich für die nächsten Monate auf alle Fälle ausreichend mit deutschen Süßigkeiten, Klamotten, Schaumfestiger, Tabletten... versorgt!

Danke an Eva und Richard, deren Gepäck zur Hälfte aus meinen Sachen bestand und danke an meine Familie, ohne die diese Dinge erst gar nicht in die Reisetasche gekommen wären!

Sonntag, 30. Oktober 2011

Wenns mal wieder kein Wasser gibt

Nichstsahnend drehe ich meinen Wasserhahn auf und anstatt Wasser kommt einfach nichts! Ich starre in mein Waschbecken und brauche einen kurzen Moment. Während ich früher noch vor mich hingeschimpft habe, bin ich inzwischen schon daran gewöhnt. Manchmal habe ich es auch schon im Gefühl, wann man uns mal wieder einfach ohne Vorwarnung das Wasser abstellt. Meistens passiert dies nämlich am Wochenende. Wie oft stand ich schon mit seifigen Händen am Waschbecken und dachte nur, dass das nicht wahr sein kann!
Mit der Zeit gewöhne ich mich aber daran und bin für den Notfall schon vorbereitet.

Kein Wasser bedeutet nicht nur, dass ich mir mit Trinkwasser aus der Flasche die Zähne putzen muss und einfach akzeptieren muss, dass ich im Moment nicht duschen kann. In der Küche meiner Gastfamilie stapelt sich irgendwann das Geschirr und es kann keine Wäsche mehr gewaschen werden.
Meistens kommt dann um die Mittagszeit wieder Wasser, aber bis dahin muss improvisiert werden.

Das fehlende Wasser vermiest mir auch nicht mehr meine Laune. Obwohl ich schon ahne, dass am nächsten Tag wieder kein Wasser aus Wasserhahn und Dusche kommt, macht es so viel Spaß, am Wochenende zusammen mit Sabrina und unserem Gastbruder in eine Salsathek zu gehen und Salsa zu tanzen.


 

Dienstag, 25. Oktober 2011

Meine Schüler und ich

Mitten im Blumenbeet, das eigentlich nicht betreten werden sollte und worin spielen normalerweise verboten ist, stehen auf einmal zwei Stühle. Einer ist für mich und auf den anderen setzen sich nacheinander alle meine Schüler um mit mir ein Foto zu machen.

Später schreibt jeder noch einen Spruch unter sein Bild und schon bald sind die Fotos dann für Weihnachten auf dem Weg nach Deutschland.

Hier ein paar Bilder:





Freitag, 21. Oktober 2011

Es weihnachtet sehr?!

Erst neulich gingen wir in Supermarkt und alles war voller Weihnachtssachen! Plastikbäume, Schneemänner, Lichthäuser und viel Weihnachtsdeko. Das komische ist, dass es hier gerade Sommer wird und ich gar nicht auf Weihnachtssachen und Weihnachten eingestellt bin.


Zusammen mit einem Eis liefen wir durch die Weihnachtsabteilung und bei dieser Kombi kann ich gar nicht glauben, dass in 9 Wochen schon Weihnachten ist!


Die Kinder in der Schule machen mich so oft darauf aufmerksam, dass wir in Deutschland ja echten Schnee hätten und dass sie sich wünschen, einmal nach Deutschland zu reisen um Schneemänner zu bauen.

Ab nächster Woche werden meine Schüler auch schon Dinge für den Weihnachtsmarkt in Tübingen basteln.

Die Zeit geht so schnell vorbei - vor fast einem Jahr saß ich noch mit meiner Familie unterm Weihnachtsbaum und in 9 Wochen werde ich Heilig Abend in einer anderen Kultur und vor allem im Sommer verbringen. Ohne Schnee und Kälte. 

      


 

Montag, 10. Oktober 2011

Bester Sonntag seit langem

Letzten Sonntag wurden Sabrina und ich von unserer Direktorin auf den 5. Geburtstag ihres Enkels eingeladen. Hier wird dieser Geburtstag sehr groß gefeiert. Als ich die aufwendige Dekoration sah, war ich erst mal sprachlos!


Für die Unterhaltung der Kinder sorgten zwei Clowns und ein Zauberer. Während mit den Kindern gespielt und getanzt wurde, wurde uns, den Eltern und Verwandten Cocktails und fingerfood serviert. Später gab es noch ein Hauptgericht und die Feier erinnerte eher an eine Hochzeit als an einen Kindergeburtstag. Für das Geburtstagskind gab es zwei Torten und eine ganze Tonne voller Geschenke! Es wurden sogar extra Luftballons mit seinem Namen bedruckt.
unsere Direktorin neben der Geschenketonne
Als das Offizielle vorbei war, blieben wir noch ein bisschen und unterhielten uns mit unserer Direktorin und deren Tochter. Kaum war unser Glas leer, wurde uns nachgeschenkt und aus einer halben Stunde wurden zwei Stunden. Als wir dann schließlich in einem Auto saßen, dachten wir, dass wir nun heimgefahren werden. Jedoch ging die Feier im Haus der Tochter weiter. Es wäre sicher noch witzig geworden, aber wir mussten los, da wir noch einkaufen mussten.


Zusammen mit Katharina machten wir uns auf den Weg in eine Shopping Mall. Dort trafen wir per Zufall drei deutsche Jungs, die auch als Frewillige hier in Arequipa sind. Einen davon kenne ich sogar über eine Bekannte in Deutschland. Zu sechst machten wir uns dann noch auf den Weg ins Zentrum. Wie klein die Welt doch ist!
Das war der beste Sonntag seit langem! Ich bin unserer Direktorin so dankbar, dass sie uns mit auf den Geburtstag genommen hat und man mit ihr so viel Spaß haben kann!

Miss, haben Sie ein Kind?

Erst neulich habe ich mit der 5. und 6. Klasse die Familie besprochen. Bei Bebé – Baby fangen jedes Mal ein paar Schüler an, das Lied "Baby" von Justin Bieber zu singen J Später, als alle in die Pause sind, blieb ein Junge im Klassenzimmer und fragte mich: „Miss, usted tiene un niño?“ – „Miss, haben sie ein Kind?“ Ich schaute ihn an und er meinte diese Frage ernst!


Keine 5 Minuten später kam eine andere Schülerin und fragte mich dasselbe. Hier in Peru ist es ganz normal, dass man jung Kinder bekommt. Hier sieht man die meisten Frauen mit einem Baby/Kind und in der Schule haben viele Kinder bis zu 9 Geschwister.
Vor ein paar Tagen wurde ich auch gefragt, ob ich verheiratet sei. Meine Schüler/innen sind so neugierig und fragen mich ständig etwas. Sie wollen zum Beispiel wissen, ob es in Deutschland auch Hochhäuser gibt, was man dort im Supermarkt kaufen könne, ob ich Eltern hätte und warum ich braune Haare habe. Im Comedor wurde ich gefragt, ob ich Geld hätte, um mit dem Flugzeug nach Peru zu fliegen. Solche Fragen machen mich ein bisschen stutzig, aber ich kann mir inzwischen erklären, warum ich solche Sachen gefragt werde.

Samstag, 1. Oktober 2011

Lima

Zwei Stunden bevor es nach Lima ging wollte ich noch schnell meine Passfotos abholen und musste dafür noch auf die Bank gehen. Wie es irgendwann mal kommen musste, waren dort Trickbetrüger, die nichts anderes wollten als meine Bankkarte und meine Geheimzahl. Mit einer miesen Methode war ich innerhalb weniger Sekunden meine Karte und wie sich später herausstellte auch mein Geld los. Dazu kam dann auch noch, dass meine Passfotos nicht entwickelt waren. Da stand ich also ohne Karte, Bargeld und Passfotos.

Völlig verwirrt, genervt und müde stieg ich in den Bus, der uns in die Hauptstadt brachte. Wir fuhren durch die Wüste, Oasen, direkt neben steilen Abgründen und am Meer entlang. Nach 16 Stunden Fahrt kamen wir morgens im trüben Lima an und ließen uns direkt zum Hostel fahren. Wir erkundeten die Stadt und gingen zum Meer, bevor wir die Unterlagen für unsere Jahresvisa abgaben.



In den darauffolgenden Tagen trafen wir uns mit drei anderen deutschen Freiwilligen, sahen den Plaza de Armas, Chinatown, das Meer, eine Lichtershow in einem Aqua Park, einen Markt, Unterschiede zu Arequipa und vieles mehr.

Plaza de Armas












Chinatown
 



















































Im Endeffekt war ich froh, in dem Bus nach Hause, nach Arequipa, zu sitzen. Nach einer längeren Fahrt als geplant, kamen wir in der Stadt des ewigen  Frühlings an und ich konnte wieder meinen Standard Taxi Spruch anwenden. Das gibt ein gutes Gefühl, aber noch besser war es, als uns eine Deutsche fragte, ob wir mit dem Taxi ins Zentrum fahren würden und ob sie sich einklinken dürfte und wir antworteten, dass wir hier ganz in der Nähe wohnen würden.

Daheim angekommen wollte ich erst mal duschen, aber daraus wurde nichts, weil wie so oft in letzter Zeit, das Wasser abgestellt wurde. Zudem teile ich mir jetzt mein Zimmer mit gefühlten 5000 Ameisen. Das war mir in dem Moment ein bisschen zu viel. Meine geklaute Bankkarte, kein Wasser, die Ameisen… davon bekam ich Magenschmerzen. Warum musste das auch alles auf einmal kommen?