Donnerstag, 9. Februar 2012

Abenteuer Ecuador - auf dem Weg zur Mitte der Welt

Auf dem Weg zum Flughafen hatte ich erst einmal die Befürchtung, meinen Foto vergessen zu haben. In Lima angekommen konnte ich ihn dann echt nirgendwo finden, deshalb an dieser Stelle „Danke“ an Sabrinita, die deshalb ganz fleißig Bilder gemacht hat!

Nach einer Nacht in Lima, hieß es dann tschüss Peru und hallo Ecuador! Kaum dort angekommen, blamierten wir uns erst einmal am Info Point, da wir Dollar in die ecuadorianische Währung wechseln wollten. Der Mann verstand uns erst nicht so richtig und war ein bisschen verwirrt. Nachdem wir ihm noch ein paar Mal erklärt haben, dass wir Dollar haben und diese tauschen wollen, meinte er, dass man in Ecuador mit Dollar zahlen würde… Dann wüssten wir das jetzt also auch :)
Unsere erste Station war Santa Maria del Toachi, das in der Nähe von Santo Domingo liegt. Dort wohnen zwei Mädels, die wir von den Vorbereitungsseminaren in Deutschland kennen. Das Dörfchen, wo wir die nächsten 3 Tage verbrachten war vielleicht so groß wie ein Häuserblock in Arequipa. Alles war grün und im Garten wuchsen Bananen, Mangos, Papayas, Avocados…


Es war fürchterlich schwül und abends hörte man Frösche, die nicht „quak quak“ von sich gaben sondern „uii uii uii“. Das hörte sich an als würde jemand im Gebüsch sitzen und einem hinterher rufen :D
Wir verbrachten einige Zeit im Projekt der beiden Freiwilligen, die in einem Internat wohnen und sich von morgens bis abends um die Kinder dort kümmern. Außerdem fuhren wir zu einem nahegelegenen Fluss und besuchten eine Finca. Die Finca war u.a. umgeben von Bananen-, Mandarinen- und Orangenbäumen sowie Kakao- und Kaffeesträuchern. Die Mandarinen waren größer als Orangen, die man in Deutschland kaufen kann und die Kakaobohnen konnten wir lutschen wie Bonbons. Außerdem schmeckten sie sehr süß und überhaupt nicht wie Kakao.
Abschiedsparty im Internat
 
auf der Finca
 
 
Kakao

Nach einer Abschiedsparty im Internat von Santa Maria del Toachi fuhren wir zu viert ans Meer. Dort war es noch heißer und schwüler und es half nur eins: im Meer baden. Aber auch das Wasser war warm. Dafür hatten wir am nächsten Tag etwas Pech, denn es regnete. Im „warmen“ Regen liefen wir am Strand entlang.


 
Bei Cocktails an einer Strandbar beschlossen wir dann am nächsten Tag weiterzufahren. Nach insgesamt 16 Stunden Fahrt quer durch Ecuador kamen wir dann in Baños an. Baños ist eine Stadt am Fuße eines sehr aktiven Vulkans und der „Eingang“ zum Dschungel.

Baños
Deshalb bot es sich für Sabrina und mich an, einen Tag im Dschungel zu verbringen. Wir sahen Affen, badeten in einem Wasserfall, genossen von Hängematten aus den Ausblick, fuhren im Kanu den Fluss entlang und schwangen uns an einer „Liane“ über den Abgrund.




Außerdem machten wir eine Reittour zum Fuße des aktiven Vulkans in Baños.

Nach Baños war die Hauptstadt Quito unser Ziel. In Quito wohnten wir in der Pension einer Schweizerin. Deshalb gab es jeden Morgen ein heimisches Frühstück und Daunendecken! Hier in Arequipa habe ich 2 Alpackadecken und meine dünne Tagesdecke um mich zuzudecken, da waren Daunendecken der reinste Luxus! Nachdem wir uns die Stadt angeschaut hatten, setzten wir uns in einen Bus, um einen Tagesausflug zu einer Lagune in einem Krater zu machen. Da wir inzwischen ziemlich peruanisch eingestellt sind und deshalb weder einen konkreten Plan noch uns richtig informiert hatten, verbrachten wir insgesamt 4 Stunden im Bus bis wir an der Lagune ankamen. Als wir fragten, wann der letzte Bus wieder zurück fahren würde, sagte man uns, dass das der letzte Bus sei. Wir wollten aber unbedingt noch die Lagune sehen. Deshalb wartete der Bus auf uns und wir hatten die Möglichkeit für 2 Minuten den blauen See zu betrachten und Fotos zu machen, bevor es wieder 4 Stunden zurück nach Quito ging.

Mein persönliches Ziel war der Äquator, die Mitte der Welt!
Es war so ein unglaubliches Gefühl, gleichzeitig auf Nord- und Südhalbkugel zu stehen! Die Frage, ob ich mein Leben lieber im Norden oder im Süden verbringen wollen würde, ist immer noch nicht beantwortet. Der Blick in Norden gab mir Sicherheit, während ich mich auf der anderen Seite der Erde herzlicher aufgenommen fühlte. Eine Mischung dieser beiden Welten wäre nicht schlecht...

auf dem "falschen" Äquator
Diese Linie wurde 1736 von Franzosen vermessen. Die wirkliche Äquatorlinie verläuft aber 250m nördlich. 

Blick in den Süden

auf dem richtigen Äquator
 (mit GPS ermittelt)
Während auf dem "falschen" Äquator mehrere Denkmale stehen, gibt es auf dem richtigen Äquator ein Museum, wo durch die verschiedenen Abflussrichtungen des Wassers auf Nord- und Südhalbkugel bewiesen wird, dass es sich um den wirklichen Äquator handelt.

Einen Tag später befanden wir uns dann auch schon wieder in Guayaquil, einer Stadt im Süden, von wo aus unser Flug über Kolumbien nach Peru ging. Nach einem Flug voller Turbulenzen kamen wir dann endlich in Lima an. In den nächsten vier Tagen fand dort das Zwischenseminar statt, wo wir uns mit 14 anderen Freiwilligen aus Peru, Bolivien, Chile und Paraguay trafen. Dann endlich saßen wir im Flugzeug nach Arequipa. Ich konnte es kaum erwarten wieder daheim anzukommen! Doch daraus wurde so schnell nichts... Als wir uns über Arequipa befanden, kam die Durchsage, dass wir wegen dem schlechten Wetter wahrscheinlich nicht landen könnten. Außerdem hätte es irgendwelche Probleme mit dem Dach gegeben. Das Flugzeug kreiste dann die nächste halbe Stunde über Arequipa und drehte letztendlich wieder um und wir mussten wieder zurück nach Lima fliegen, von wo wir gekommen waren. In der Hauptstadt angekommen, durfte keiner das Flugzeug verlassen. Ich kam mir vor wie nach einer Notlandung. Keiner wusste wie lange wir noch warten mussten und ob wir überhaupt noch am selben Abend fliegen konnten. Nach einer guten Stunde starteten wir erneut und nach einem unangenehmen Flug sowie Landung kamen wir zum Glück gut in Arequipa an und wurden von unserem Gastbruder vom Flughafen abgeholt.