Samstag, 26. November 2011

Reggaeton Konzert

Das Konzert fing laut Eintrittskarte um 20 Uhr an, weshalb wir für peruanische Verhältnisse pünktlich um 21 Uhr vor Ort waren. Geschockt von der unendlich langen Warteschlange, bewegten wir uns in Richtung Eingang, in der Hoffnung, jemanden zu kennen. Da wir niemanden trafen, nahmen wir das Angebot an, uns für 10 Soles (um die 2,50€) in die Warteschlange einzukaufen. So befanden wir uns schon ein paar Minuten später auf dem Gelände und konnten uns Plätze ganz vorne in unserer Kategorie sichern.

Zion y Lennox
Es dauerte jedoch noch ein bisschen, bis Rakim & Ken-Y, Zion y Lennox, Alexis y Fido und Plan B die Bühne betraten.






Deshalb machten wir es uns erstmal auf dem Boden bequem und warteten bis die Vorgruppen zu Ende gespielt hatten und...




...endlich die ersten mit ihren Auftritten begannen. Ich kannte sogar ein paar Lieder, die mich an meine Zeit in Chile und danach, aber auch an meine bisherige Zeit hier erinnern ließen.



Wäre die Kälte nicht gewesen und hätten wir gewusst, wann und ob Tony Dize noch gekommen wäre, wären wir vielleicht auch noch ein bisschen länger geblieben. Aber wir sind hier in Peru und da kann es auch schonmal passieren, dass Alexis y Fido anstatt Tony Dize auftreten, obwohl es auf der Eintrittskarte anders erwähnt wurde.

Mittwoch, 23. November 2011

Selbstgemachte "Pizza"

Da wir, Sabrina, unser Gastbruder und ich, im Supermarkt weder Fertigmischung für den Pizzateig noch Fertigpizza fanden, improvisierten wir ein bisschen.
Anstatt Teig nahmen wir einfach Toastbrot und der Belag bestand aus Ketchup, Tomaten, Oliven, Schinken, Chorizo und Käse. Zum Schluss kam noch eine Schicht Toastbrot oben drauf und das ganze dann in den Backofen.


Das Ergebnis glich zwar eher einem Riesen-Sandwich, aber es schmeckte trotzdem echt lecker! Unsere Kreation bekam dann noch den Namen Pizza-Pan (Pizza-Brot) oder Pizza-Sandwich und dazu gabs Kaffee aus Deutschland.


Mittwoch, 16. November 2011

1. Zwischenbericht

Der Blick aus dem Flugzeugfenster zeigt tausende orangefarbene Lichter und ich bekomme das Gefühl, endlich dort zu sein, worauf ich so lange gewartet habe!
Vor lauter Freude und Neugier vergesse ich Kälte und Müdigkeit. Nach einer Taxifahrt voller neuer Eindrücke kommen wir, Sabrina, mein Gastbruder und ich, am Haus der Gastfamilie an. Sabrina kenne ich bereits aus Deutschland und werde das Jahr über zusammen mit ihr wohnen und arbeiten. Kaum stehen wir im Wohnzimmer, werden wir von der ganzen Familie mit Küsschen begrüßt und mit Essen und Trinken versorgt. Sofort fühle ich mich sehr wohl, was sich bis jetzt nicht verändert hat. Ich habe ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und kann jederzeit in die Wohnung meiner Gastfamilie, wo ich zu allem Zugang habe.
Gleich am zweiten Tag holt uns Sarah, meine Vorgängerin, ab und zeigt uns meine Einsatzstelle, eine Grundschule mit rund 50 Kindern. Auch dort werde ich von den Lehrern und Schülern herzlich mit vielen Küsschen und Umarmungen empfangen.


Die ersten Wochen nutzte ich, um die Kinder und Lehrer kennenzulernen und mir ein Bild über die Situation zu verschaffen. Als ich dann selbst unterrichten sollte, wurde ich krank, weshalb sich meine erste richtige Unterrichtswoche nach hinten verschob. Inzwischen unterrichte ich regelmäßig viermal die Woche für jeweils zwei Stunden die vierte, fünfte und sechste Klasse in Englisch. Meine Aufgabe dabei ist es, den Schülern die Basics beizubringen und sie so auf die weiterführende Schule, die Secundaria, vorzubereiten.

Außerdem nahm ich an einer Laptopeinführung teil, wodurch sich mir die Möglichkeit bietet, meinen Unterricht vielseitiger gestalten zu können. Meine Schüler respektieren mich und ich bin froh, dass sie mir helfen, wenn ich zum Beispiel ein Wort nicht verstehe. Sie zeigen mir, dass man auch mit wenig finanziellen Mitteln, privaten Missständen oder sogar Todesfällen in der Familie glücklich sein kann. Gleichzeitig schockiert es mich, die Lebensumstände des ein oder anderen zu kennen.
Die Direktorin meiner Schule erklärt mir täglich, dass das Lehrerkollegium wie eine Familie sei, ich nun ein neues Familienmitglied darstellen würde und ich bei Problemen immer zu ihnen kommen könnte. Dafür bin ich dankbar.
In Arequipa wird ein sehr klares Spanisch gesprochen, weshalb ich mir im Voraus eher weniger Sorgen diesbezüglich machte. In der ersten Zeit bemerkte ich jedoch, dass mein Schulspanisch etwas abwich und es ziemlich anstrengend war, das Wichtigste zu verstehen und auf Spanisch zu antworten. Zudem kam auch noch der Jetlag. Mit der Zeit verstehe ich das Meiste und mit dem Sprechen klappt es auch deutlich besser als zu Beginn. Wenn ich mich jetzt mit jemandem auf Englisch unterhalten soll, beginne ich mit Englisch und höre mit Spanisch auf.
Über unsere Vorgängerinnen, eine weitere deutsche Freiwillige, unsere Gastbrüder und über Bekannte in Deutschland habe ich ein paar Leute aus Arequipa und auch aus Deutschland kennengelernt. Außerdem habe ich Kontakt zu einigen Einheimischen in meinem Alter.

Anfangs hatte ich zu viel Zeit zum Nachdenken und einige Zweifel schlichen sich ein. Ein ganzes Jahr erschien mit oft wie eine Ewigkeit, doch die letzten Monate vergingen wie im Flug und inzwischen habe ich vielfältige Aufgaben zu erfüllen, weshalb ich zum größten Teil abgelenkt bin. Was mich jedoch etwas belastet sind meine häufigen gesundheitlichen Probleme.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass ich weiterhin so gut mit meiner Gastfamilie auskomme. Bei meiner Arbeitsstelle hoffe und erwarte ich, weiterhin so akzeptiert und integriert zu werden. Außerdem möchte ich noch viele bestimmte Orte von Peru besuchen sowie ein paar Nachbarländer.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem bisherigen Aufenthalt. Ich fühle mich sehr wohl, bin glücklich und habe ausreichenden Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland. Auch wenn ich manchmal gern bei meiner Familie und meinen Freunden wäre und ich die ein oder andere Sache in Deutschland vermisse, möchte ich im Moment noch gar nicht zurück und freue mich deshalb sehr auf die kommende Zeit hier in Peru.

Freitag, 11. November 2011

Wie Weihnachten

Der Aufzug öffnet sich und vor mir steht mein Onkel! Schon seit drei Monaten freue ich mich auf diesen Tag, denn es ist der einzige, den er und meine Tante hier in Arequipa verbringen, bevor es weiter zum Titicacasee und Machu Picchu geht.

am Plaza de Armas

Während ich mit einer Tüte Gummibärchen aus Deutschland vor einem Stapel Anziehsachen, Süßigkeiten, Adventskalendern und vielem mehr sitze, kann ich es immer noch kaum glauben, dass die zwei hier in Arequipa sind.
Als ich die ganzen Sachen auspacke, fühle ich mich ein bisschen wie an Weihnachten!

 


Außerdem riechen meine Klamotten nach meinem Schrank in Deutschland, weshalb ich erst einmal für ein paar Minuten an meinen Oberteilen gerochen habe.
Inzwischen musste ich mich schon wieder von meinem Onkel und meiner Tante verabschieden. Schade, dass sie nur so kurze Zeit hier bei mir waren, aber das reicht, um glücklich zu sein und über viele Dinge zu reden!

Jetzt bin ich für die nächsten Monate auf alle Fälle ausreichend mit deutschen Süßigkeiten, Klamotten, Schaumfestiger, Tabletten... versorgt!

Danke an Eva und Richard, deren Gepäck zur Hälfte aus meinen Sachen bestand und danke an meine Familie, ohne die diese Dinge erst gar nicht in die Reisetasche gekommen wären!