Mittwoch, 25. April 2012

Zusammen am anderen Ende der Welt

Langsam wurde es echt mal wieder Zeit für einen neuen Eintrag... ;-)
Und dieses Mal gibt es Neuigkeiten, die ich zusammen mit meiner Familie erlebt habe!
Innerhalb von 2 Wochen haben wir eine Strecke von knapp 4000km in ca. 60 Stunden Busfahrt zurückgelegt, quer durch den Süden Perus!
Unsere Reise begann in Lima und unsere Zielorte waren Ica, Arequipa, Chivay, Puno, Cusco, Machu Picchu und zum Schluss nochmal Arequipa.


LIMA.

Um 11:40 Uhr landete das Flugzeug mit meiner Familie. Währenddessen befand ich mich noch in einem Combi auf dem Weg zum Flughafen. Obwohl Sabrina und ich, typisch peruanisch eben, zu spät kamen, mussten wir trotzdem noch kurz warten, bis meine Mama, als Erste der 5, durch die Tür kam. Ein paar Sekunden später kamen auch meine 2 Brüder, mein Papa und meine Schwester dazu. Ich rannte auf sie zu und begrüßte sie, zum ersten Mal seit 8 Monaten. Das Gefühl war unbeschreiblich und unglaublich! Mir fiel sofort auf, dass mein Bruder und meine Schwester ziemlich gewachsen sind und daran hab ich richtig gemerkt, dass ich doch schon eine ganze Weile weg von daheim bin.


ICA.
Von der Hauptstadt aus ging es am selben Tag noch weiter nach Ica, wo wir direkt in der Oase Huacachina übernachteten und von dort aus einen Ausflug zu den Islas Ballestas machten.

Oase Huacachina
Islas Ballestas




Am Nachmittag gings dann ab in die Wüste! Auf einer Sanddüne zu stehen und um sich herum nur Sand zu sehen, ist schon total krass, aber dann auch noch in einem Buggy über die Sanddünen zu fahren und zu schanzen, ist noch viel krasser! Ein unvergessliches und verrücktes Erlebnis!


An einer geeigneten Düne angekommen, hatten wir dann eine Sicht über Ica und die Wüste und packten unsere Sandboards aus, mit denen es dann die Düne runter ging. Erst auf dem Bauch und Kopf voraus und dann im Stehen. Die nächste Düne war steiler und höher und erstmal traute sich keiner runterzufahren. Irgendwann befanden wir uns dann doch alle auf unseren Brettern und ließen die Düne hinter uns.





AREQUIPA.
Am nächsten Morgen fuhr unser Bus in den Terminal von Arequipa ein. Nachdem alle Koffer bei mir daheim abgestellt waren, saßen wir auch schon im Taxi auf dem Weg zur Schule. Meiner Familie wurden alle Schüler und Lehrer vorgestellt, es wurde gesungen, getanzt und Süßigkeiten aus Deutschland verteilt. Nach einem Papayasaft und Kuchen mit allen Lehrern und der Direktorin ging es dann nach Hause. Dieses Mal aber im Combi. Was eine alltägliche Fahrt für mich war, wurde zu einer ziemlich außergewöhnlichen Fahrt für meine Familie. Meine Mama zählte 27 Personen, die sich in den Combi quetschten, der ein bisschen größer war als unser VW Bus in Deutschland für 6 Personen.



Chivay.
Eine Stadt im Colca Canyon. Weil ich da schon war, schickte ich meine Familie allein los und sie kamen mit ziemlich vielen Bildern und Eindrücken zurück. Im Gegensatz zu mir, hat ihnen der Ausflug sehr gefallen - sie mussten ja auch nicht wandern ;-) Außerdem haben sie einen besseren Zeitpunkt als ich erwischt, weil jetzt, nach der Regenzeit, alles grün ist und blüht.






PUNO.
Ostersonntag verbrachten wir erst im Bus und dann in Puno, direkt am Titicacasee auf 3800m Höhe. Bevor es im Boot zur Insel Taquile und den schwimmenden Schilfinseln Los Uros ging, schauten wir uns Sillustani mit seinen Türmen aus riesigen Steinen an.


Schilfinseln Los Uros



 




Insel Taquile





Schon am ersten Abend in Puno hatte die Hälfte von uns ziemliche Kopfschmerzen und Probleme mit der Höhe. Deshalb waren wir richtig froh, nach Cusco weiterfahren zu können, das ein bisschen tiefer, auf 3400m Höhe liegt. Dafür mussten wir aber eine 6 stündige Busfahrt in Kauf nehmen, die einem Schnarchkonzert glich. Es schnarchten so viele Leute und einer hörte sich dabei an, als würde er demnächst ersticken... Außerdem wurde der Bus nachts kontrolliert und Männer liefen mit Taschenlampen durch die Gänge und leuchteten alles ab. 

CUSCO.
Nach einer so gut wie schlaflosen Nacht kamen wir dann endlich in Cusco an, wo eine ziemlich Kälte auf uns wartete. Dann sollte uns am Terminal eine Frau abholen, der ein Hostel gehört, aber die war nicht da. Im Endeffekt kamen wir trotzdem zu der Adresse und alle, bis auf Sabrina, mein Gastbruder und ich, verschwanden in ihren Zimmern um noch ein paar Stunden zu schlafen. Währenddessen buchten wir 3 die Reise nach Machu Picchu und kamen erst morgens als es schon wieder hell war ins Bett.





Cusco hat mir von allen unseren Reisezielen, bis auf Arequipa natürlich ;-), am besten gefallen, auch wenn es zum Teil ziemlich kalt war und es oft unvorhersehbar geregnet hat. Während sich meine Eltern und meine Schwester einen Tag länger Cusco anschauen konnten, fuhren meine 2 Brüder, Sabrina, unser Gastbruder und ich ins 2 Stunden entfernte Ollantaytambo. Von da aus ging es im Zug nochmal 2 Stunden bis nach Aguas Calientes. Von dem Dorf aus war es dann nicht mehr weit bis zu Machu Picchu.










Weil wir schon nicht auf den Waynapicchu, den bekannten Berg bei Machu Picchu, hochgestiegen sind, um uns die Ruinenstadt von oben anzuschauen, sind wir wenigstens bis zur Puerta del Sol, dem Sonnentor, gegangen und haben von dort aus auch eine ziemlich gute Sicht gehabt.

Machu Picchu vom Sonnentor aus

AREQUIPA.
Wieder daheim in Arequipa fehlte noch der Comedor, wo ich einmal die Woche arbeite. Die Reaktionen der Kinder auf meine Familie waren ziemlich unterschiedlich. Einige stellten viele Fragen und wollten zum Beispiel wissen, wie meine Geschwister heißen und ob sie bald wieder in den Comedor mitkommen würden. Andere trauten sich erst nicht rein und warteten kurz vor der Tür. Nach dem Mittagessen gingen wir zusammen mit den Kindern Fußball spielen. Und sogar einige Kinder, die sich wegen meiner Familie erst nicht in den Comedor getraut hatten, spielten mit.