Sonntag, 28. August 2011

Rot Weiß Rot

Das sind die Farben der peruanischen Flagge. Rot steht für das Blut, das für die Unabhängigkeit vergossen wurde, Weiß für Frieden und Gerechtigkeit. Geht man durch Arequipa, sieht man zahlreiche Flaggen auf den Dächern der Häuser. Auch die Klassenzimmer meiner Schule sind in den Farben Rot und Weiß geschmückt. Inzwischen sind die Ferien vorbei und ich besuche vier Mal die Woche, von Montag bis Donnerstag, den Unterricht.
Bis jetzt habe ich noch die Möglichkeit, mit den Lehrerinnen mitzugehen, um das Unterrichtsgeschehen zu beobachten und die Schüler kennenzulernen. In Zukunft werde ich nicht nur die Kinder in Englisch unterrichten sondern auch die Lehrerinnen. Jeden Tag fragen mich die Schüler, wann ich endlich anfange zu unterrichten und dass sie auch ein bisschen Deutsch lernen wollen. Freitags arbeite ich im Comedor, der Schulküche in La Mansión.

Rot Weiß Rot waren auch die Farben meines linken Oberarms. Am vergangenen Wochenende machte ich mit vier deutschen Freunden eine Trekkingtour durch den Cañon de Colca.
Bepackt mit unseren Rucksäcken ging es in der Nacht von Freitag auf Samstag bereits um 2 Uhr los. Einige Stunden später erreichten wir per Bus den Mirador Cruz del Condor. Von dort aus hatten wir einen super Blick auf die Schlucht und sahen Condore.
Ein paar Minuten später erreichten wir den Ort, an dem unsere Tour durch den Cañon del Colca startete. Die Sonne schien, es war sehr warm und allein beim Anblick des Weges, wollte ich auf der Stelle umdrehen und mit dem Bus zurück fahren.
Nach kurzer Zeit, konnten wir weit unter uns eine Oase mit Pools sehen - unser Tagesziel! Davor hieß es jedoch, sieben Stunden lang 17 km bergauf und bergab zu gehen. Nach dem Überqueren des Flusses namens Colca wurde es ziemlich abenteuerlich.
Wir gingen direkt neben dem Abgrund auf sehr schmalen, zum Teil steilen Pfaden und überquerten Brücken, die nicht gerade stabil wirkten, bevor wir durch kleine Dörfer gingen und schließlich müde und geschafft in der Oase ankamen.


Unsere Hütte bestand aus Bambusstäben, vier Betten und keinem Licht. Nach mehrmaligem Überprüfen auf Krabbeltiere in unseren Betten, Schlafsäcken und Klamotten begann eine recht unruhige Nacht für uns. Vor lauter Angst, eine Spinne zu verschlucken, hielt ich ständig einen Finger an meinen Mund. Zudem wurde uns das Einschlafen dadurch erschwert, da wir kurz zuvor auf der Damentoilette einen Skorpion entdeckt haben.




zurück am Plaza de Armas in Arequipa
Morgens um 4 Uhr klingelte der Wecker. Mithilfe von Taschenlampen packten wir alles zusammen und überprüften aufs Neue unsere Sachen auf irgendwelche Tiere. Danach startete die letzte Etappe. Die folgenden 8km gingen wir nur bergauf. Nach 1200 geschafften Höhenmetern, unzähligen Wutanfällen, Bedenken, das Ganze nicht zu schaffen und viel Gekeuche, kamen wir nach knapp vier Stunden oben an.
Nach einem Frühstück und kurzen Dorfbesichtigungen konnten wir in einem Thermalbad unsere stark beanspruchten Muskeln ein wenig entspannen, bevor es wieder zurück nach Arequipa ging.


An diesem Wochenende bin ich nicht nur einmal an meine Grenzen gestoßen, trotzdem war es ein unvergessliches und einmaliges Erlebnis und ich bin sehr stolz auf mich und meine zwei Mitstreiterinnen, ohne die ich wahrscheinlich immer noch nicht oben angekommen wäre ;-)

1 Kommentar:

  1. hört sich sehr abenteuerlich an :D aber ist gut, wenn man jemanden hat, der einen anspornt.

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